Die Geschichte der Burg Vlotho

Die strategische Lage läß den Schluß zu, daß diese Wallburg wohl schon vor 2000 Jahren bestanden hat. Sie umfaßt das Gebiet vom Jugendhof bis zum vorderen Borggraben. Ausgegrabungen im Jahre 1938 ergaben, daß im Südteil der Wallburg ein karolingischer Königshof gewesen ist. Er wurde dann nach 1250 durch die von Heinrich v. Oldenburg erbaute Höhenburg ersetzt, deren Umfassungsmauer heute den 110 m langen und 60 m breiten Burgplatz einschließt.

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Mit dem Amt Vlotho hat auch die Burg oft den Besitzer gewechselt. 1258 war sie im Besitz Heinrichs v. Oldenburg, der in diesem Jahr die Wasserburg Schune Nonnen als Klostersitz Segenstal überließ. Später siedelten diese zur heutigen St. Stephanskirche um. Aus den Kommandanten der Burg wurden im 14. Jahrhundert die Drosten. Bis 1517 waren dies die Wendts von Varenholz, denen die Herzöge von Jülich das ganze Amt verpfändet hatten. Die Herzöge lösten 1529 das Amt mit 3000 Goldgulden wieder ein und sorgten für eine bessere Verwaltung. 1536 wurde die noch heute bestehende Grenze zwischen Lippe und Ravensberg und fünr Jahre später zum Bistum Minden festgelegt und durch mächtige Grenzsteine bezeichnet, von denen einer auf dem Burgplatz steht. Als 1609 der letzte Herzog von Jülich-Cleve starb, machten die Braunschweiger Herzöge alte Rechte auf Vlotho geltend, und versuchten, allerdings erfolglos, die Burg in ihren Besitz zu bringen. 1615 besetzten auf Veranlassung des Kurfürsten von Brandenburg holländische Truppen die Burg. Im Dreißigjährigen Krieg wechselte sie dann häufig den Besitzer. 1647 - 1666 hatte die Burg eine brandenburgische Besatzung. 1673 ist die Stadt von Truppen des Bischofs von Münster und 1679 von Franzosen besetzt und ausgeplündert worden.


Zeichnung aus dem Jahr 1581

Nachdem 1567 der Droste Bertram von Landsberg, dessen Epitaph in der St. Stephanikirche steht, seinen Wohnsitz von der Burg nach Deesberg verlegt hatte, verfiel dies mehr und mehr. 1709 wurde sie auf Abbruch verkauft. 1889 erwarb die Stadt Vlotho den Amtshausberg, baute ihn zum Ausflugsort aus und errichtete den 1938 abgebrochenen Bismarckturm. Vor dem II. Weltkrieg fand man bei Ausgrabungen die Fundamente des Bergfriedes, der einen Durchmesser von elf Metern hatte, und legte den 83 m tiefen Brunnen wieder frei. An den Besuch des Königs Friedrich Wilhelm IV. im Jahre 1853, erinnert eine Tafel an einem Turmrest.

Die erhaltene Ruinen dokumentieren die wechselvolle Geschichte von Burg und Stadt. Burgruine und Burgrestaurant sind heute beliebte ausflugsziele vür Bürger und Gäste.

Quelle: Info der Stadt Vlotho

  
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